Märchenhain 16 | © Heinz Scheibe

Die Geschichte vom Märchenhain

vom Anfang bis zum Ende

Des Meisters Werdegang

Er n s t   H e i l m a n n   stammte aus einer Bildhauerfamilie und wurde im M ä r z 1877   i n Münster in W e s t f a l e n   g e b o r e n.  Nach dem Besuch mehrerer Kunstschulen in Münster und Düsseldorf – und seinen Lehrjahren bei Professor Cauer in Bad Kreuznach, begann er seine p r a k t i s c h e   T ä t i g k e i t 1898 in Überlingen am Bodensee.  Seine Arbeit führte ihn unter anderen nach Italien und Frankreich. Er wurde ein bekannter Meister der Gotik. So mancher Kirchenaltar – Gestühl oder Figuren in zahlreichen Kirchen des In und Auslandes, sind Zeugen seines Schaffens und seiner Meisterschaft und finden sich auch in unserem näheren Umkreis im Elsass, in Rapportsweiler, Montabaur, Neuerburg, Arzfeld, in Bingen und vielen anderen Orten.                                                                                                       Im Jahre 1910 wurde der Bildhauer Heilmann i n   N i e d e r h e i m b a c h   s e s s h a f t und gründete eine Familie.  Er   e r w a r b 1911 das H a u s   N u m m e r   26 an der R h e i n s t r a ß e   für 9000 Goldmark von einen Herrn Altenkirch. Dort richtete er sich eine bescheidene Werkstatt ein. Der erste Weltkrieg, von 1914 bis 1918, gebot seinem Schaffen eine Pause, die er als Soldat an der Front gesund überlebte.

Die Vorbereitungen zum Bau des Märchenhain

Sogleich begann der Kriegsheimkehrer mit der Verwirklichung seines Planes, den Vorbereitungen zum B a u   s e i n e s   M ä r c h e n h a i n e s.               Als Heilmann anfing den Felsenhang hinter seinem Haus durch Treppen begehbar zu machen – und im Jahre 1926, mit Hilfe seiner Kinder Ernst, Hans, Gerhard und Maria, - oberhalb dieses Hanges die Reben aushub und das Land planierte, um Platz für ein Wirtschaftsgebäude und den späteren Märchenhain zu schaffen, erntete er nur Unverständnis und Spott bei seinen Mitbürgern. Dies war verständlich, denn der Weinbau galt für die Menschen in dieser Zeit und in dieser Region als die einzig beste Erwerbsquelle. Die Reben hatten bis dahin schon unzählig viele Generationen ernährt. Ein Erwerb durch Märchenfiguren wie es Heilmann vorhatte, war in den Augen der Niederheimbacher eine Utopie, ein Bemühen ohne Aussicht auf Erfolg, ein lächerliches und aussichtsloses Unternehmen.

Die Grundsteinlegung

Am 10. 08. 1927 fand die G r u n d s t ei n le g u n g   des W i r t s c h a f t s g e b ä u - d e s   im oberen Bereich des Märchenhaines statt.                                                                                                                       Am 02. 07. 1931, erfuhr der   M ä r c h e n h a i n   trotz der vielen Unkenrufe seine     o f f i z i e l l e   E i n w e i h u ng. Damit begann eine Ära, welche Niederheimbach mit seinem Märchenhain weltberühmt machen sollte. Der Erbauer des Märchenhaines hat einmal gesagt: „Ich wollte der Nachwelt ein Denkmal setzen, dass sie an ihre unbeschwerte Jugendzeit immer wieder zurückerinnert wird“. Damit stand Heilmann auch in einer gewissen geistigen Verwandtschaft zu Friedrich von Schiller, der einmal schrieb:                                                                                                   „Eine tiefere Bedeutung liegt in den Märchen meiner Kinderjahre, als in der Wahrheit, die das Leben lehrt“.

Schwierige Finanzierung

Dieses in dieser Zeit unsichere Märchenhainprojekt welches Meister Heilmann gewagt hatte aufzubauen, überstieg jedoch seine Finanzkraft gewaltig. Er holte sich seinen Bruder, der Selbst Bildhauer war - und gründete mit ihm zusammen und den jeweiligen Ehepartnern eine Gesellschaft.                                                                                              Gesellschafter waren demnach der Bildhauer Ernst Heilmann sen. und seine Ehefrau Maria Heilmann geborene Frickhofen, sowie der Bildhauer Wilhelm Heilmann und seine Ehefrau Berta Heilmann geborene Schweinitz. Da das Geld der Gesellschafter immer noch nicht ausreichte, nahmen sie eine H y p o t h e k über 10 000 G o l d m a r k auf. Zu damaliger Zeit eine ungeheure Summe und Belastung, welche von nun an ihr Eigentum und ihre geleistete Arbeit stark gefährdete. Die finanzielle Belastung dauerte bis ca. 1934, als sich die Besucher des Märchenhaines immer zahlreicher einstellten und die Schulden endlich getilgt werden konnten. Der Bruder Wilhelm hatte den Aufstieg nicht mehr erleben können, er war kurz vorher verstorben.

 

Märchenhain 1 | © heinz Scheibe

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Märchenhain 2 | © Heinz Scheibe

Märchenhain 3 | © Heinz Scheibe

Märchenhain 4 | © Heinz Scheibe

Märchenhain 5 | © Heinz Scheibe

Märchenhain 6 | © Heinz Scheibe

 

Am 06. 08. 1932 fand im Märchenhain die feierliche E n t h ü l l u n g des D e n k m a l s  für die Märchenerzähler  G  e  b r ü  d e r   G r i m m   statt,  zu der sogar Nachkommen der Gebrüder Grimm erschienen waren. Nachfolgend eine Abschrift der festlichen Programmfolge.

06. August 1932 um 16 Uhr, Aufmarsch der Kinder aus den umliegenden Orten. Festrede zur Feier der Denkmalsenthüllung von Oberlehrer Breitbach.

Gruß und Dankwort von Frau Professor Altendorf Mainz.

Männerchor des Gesangvereins „Frohsinn“ Niederheimbach.

Instrumentalkonzert Theater Kapelle u. Leitung von Kapellmst. Strieder, Mainz Wiesbaden.

Prolog „Wir Kinder und die Märchen“ die kleine Anneliese.

Freilichtspiel: Rotkäppchen und der böse Wolf“, Märchenspiel in 4 Akten, nach  Gebrüder Grimm.

19 Uhr 30, 2. Vorstellung. -- Männerchor, -- Orchestermusik

Ansprache des Direktors des Völkerpädagogischen Instituts, Herr Niemmann aus Mainz.

Freilichtspiel    Rotkäppchen und der böse Wolf“   Huldigung der Blumenkinder vor dem Denkmal. – Märchenreigen.

Festbeleuchtung, Volkstänze, Feuerwerk.

Mitwirkende: Mitglieder des Staatstheaters Wiesbaden. M.G.V. „Frohsinn“ Niederheimbach

Die Reigen und Tänze sind einstudiert von: Frl. E. Kessler und Frau L. Rodenbach.

Gesamtspielleitung: Dr. Karl Peter Biltz vom Nassauischen Landestheater Wiesbaden.

Arbeitsausschuss: Oberregisseur Bernhard Herrmann, Staatstheater Wiesbaden; Oberlehrer Breitbach, Bildhauer Heilmann, Märchenhain.

Preis der Plätze: Mk 1,20, 0,80, o,60. Kinderplätze Mk. O,40.

Sonntag den 07. August: Wiederholung der Freilichtspiele 16: 00Uhr und 19:30 Uhr.

Ein Gutachten - gegen „Vergnügungssteuer“

Der hohe Bekanntheitsgrad, den der Märchenhain nun erlangt hatte und der die Besucherzahlen rapide in die Höhe schnellen ließ, weckte natürlich bei der Verwaltungsbehörde in Bacharach, zu der Niederheimbach damals gehörte die Gelüste, ohne Mühe an jeder Eintrittskarte nun mitzuverdienen. Sie verlangte von Heilmann eine Abführung einer Vergnügungssteuer.                                                                                   Aber – ohne Fleiß, gibt es von mir keinen Preis – dachte sich der schlaue Fuchs Heilmann und fuhr mit seinem Bürgermeister nach Mainz in das Kultusministerium, wo in einem Gutachten wie folgt entschieden wurde:                                        

Direktor des Instituts für Völkerpädagogik,                  Mainz- Zitadelle, den 10. März 1933.                                      

„Auf Wunsch der Gebrüder Heilmann „Märchenhain“ zu Niederheimbach erteile ich folgendes Gutachten“:

„Ich habe eingehend die Einrichtung studiert und habe an dem einzig – schönen Eröffnungsfeste aus Anlass der Einweihung des Gebrüder Grimm - Denkmals teilgenommen. Mein Gesamturteil fasse ich folgendermaßen zusammen:     

Bei dem Märchenhain in Niederheimbach handelt es sich nicht um irgend eine süßliche, kitschige Sache, durch die Eltern mit den Kindern angelockt werden sollen, so wie man es auf größeren städtischen Spielplätzen finden kann. Hier handelt es sich vielmehr um eine ernst zu nehmende Angelegenheit, welche die Beachtung und Förderung der Pädagogenkreise verdient.

Bildhauer Heilmann hat seine Märchengruppen mit künstlerischem Feingefühl ausgeführt und hat für die Schuljugend eine Stätte geschaffen, von der sie wirklich Bereicherungen nach Hause mitnehmen kann. Ich kann es mir wohl denken, dass Lehrer der näheren und weiteren Umgebung mit ihren Klassen gern nach Niederheimbach ziehen, um dort einige Stunden im Märchenhain zu verbringen. Die Kinder werden bestimmt starke Eindrücke mit nach Hause nehmen. Die deutsche Märchenwelt ist ihnen nähergerückt. In unserer kümmerlichen Zeit mit Rummelplätzen und Rummelbetrieb sollte sich jeder freuen, dass es noch feinsinnige Menschen gibt, die für die Jugend derartiges schaffen.

Für mich steht fest, dass der Bildhauer Heilmann diese Städte nicht geschaffen hat, um Geld dabei herauszuschlagen, sondern, dass es ihm ein Bedürfnis war, die Menschengestalten, die vor seiner Fantasie standen, festzuhalten und so eine Stätte zu schaffen, wo Klein und Groß Stunden reinster Freude verbringen können.

Bei dem gemeinnützigen Charakter dieses Unternehmens darf billigerweise erwartet werden, dass die Steuerbehörde das erforderliche Entgegenkommen zeigt.

F.J. Niemann Direktor des Instituts für Völkerpädagogik.“

Das Mutterdenkmal und die Nationalsozialisten

Wieder einmal stand eine feierliche Enthüllung, eines von Bildhauer Heilmann im Jahre 1934 aus Stein geschaffenen Kunstwerkes bevor, bei dem Niederheimbacher Kinder Modell gestanden hatten. Es war die   E n t h ü l l u n g   des „M u t t e r -    d e n k m a l e s“, welches am Muttertag den 06. 05. desselben Jahres feierlich enthüllt wurde und die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten auf sich zog. Diese machten sich sogleich Heilmanns Werk für ihre Politik zunutze.                                                                        

Um die Sachlage für die heutige Generation besser verständlich zu machen, warum ein Mutterdenkmal, zufällig von Heilmann geschaffen, für die Nazis fast einem Heiligtum glich, möchte der Autor als damaliger Zeitzeuge eine kurze Erklärung einflechten.

 Es war nicht etwa die Liebe zu den Frauen und Müttern, wenn sich die Nationalsozialisten   seit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. 01. 1933, intensiv um Frauen und Mütter bemühten, nein, solchen Gefühlsduseleien waren die Menschenverachtenden Nazis nicht mächtig. Hitlers kalte und rechnerische Überlegung war ganz anderer Natur. Er brauchte für seine geplanten Kriege „Kanonenfutter“ – also viele junge Menschen, welche für ihn die Welt erobern sollten - und er hatte dafür die Mütter als reine Gebärmaschinen für seine Zwecke entdeckt, die er nun auch dementsprechend hofierte. Das war der einzige Grund.                                                             So erhielt eine Mutter ab ihrem 4. Kind das sogenannte „Mutterkreuz“ nach dessen Geburt von der Behörde ausgehändigt und erwarb damit ganz besondere Privilegien.

Die Mutter hatte das kleine Ansteckkreuz gut sichtbar am Kragenaufschlag oder als Brosche zu tragen und tat es ihrer Vorteile wegen meistens auch gern. Sie musste, das war Gesetz, auf Ämtern, bei Behörden und bei allen Geschäftsgängen und Geschäften bevorzugt bedient und behandelt werden.                                                                                                                      Wehe zum Beispiel aber dem Jugendlichen oder jungen Mann, der einer solche Frau mit Mutterkreuz, seinen Sitzplatz in Bahn oder Bus, ihr nicht sofort zur Verfügung gestellt hätte. Er hatte in diesem Fall von seiner Schule, seinem Dienstherrn, seinem Lehrbetrieb und von der Hitlerjugend und Parteiführung schwerwiegende Konsequenzen zu erwarten.

Bei einem zehnten Kind, was in dieser Zeit keine so große Seltenheit war, „spielte“ der Herr Hitler, wenigstens auf dem Papier, den Paten. Die Mutter erhielt dazu noch 50 Reichsmark. - (Kanonenfutterprämie?)  Dies war damals sehr viel Geld.

Hier noch eine fast unglaubliche Tatsache, welche nicht oft genug erwähnt werden kann!   War ein solches Kind zufällig geistig behindert, wurde den Eltern von einer Amtsperson süß erklärt, dass dieses doch in einem Heim viel besser aufgehoben wäre. Schafften es die Nazi - Zubringer, die unwissenden Eltern für das betreffende Heim zu überreden, war das Schicksal des Kindes meist besiegelt. In solchen bestimmten Heimen wurden die Behinderten auf geheimen Befehl der Parteiführung, als „unwertes Leben“ ermordet.

Den Eltern wurde lediglich mitgeteilt, ihr Kind sei an irgendeiner (erfundenen) Krankheit verstorben.  Auf diese Weise ließ Hitler also sogar seine eigenen „Papier- Patenkinder“ ermorden. Diese Verbrechen wurden allerdings erst nach dem Krieg für jedermann offenkundig. Nur wenige geistig Behinderte überlebten diese Zeit.

Der Parteirummel um die Mütter allgemein - und in diesem Fall um Heilmann’s „Mutterdenkmal“, als Vorbild für alle deutschen kinderreichen Mütter, war also nur eine einzige große Lüge.

Es berichteten sämtliche Zeitungen in Deutschland, ganz im Sinne der Partei, schwärmerisch und mit großen Lobeshymnen über „das erste Mutterdenkmal am Rhein!“ -- von der „Heilmannchen Figurengruppe“, auf der Heilmann eine erzählende Mutter nebst ihren fünf Sprösslingen dargestellt hatte. Wie die „Werkszeitung- Harpener Bergbau“, der Aktiengesellschaft Dortmund am 15. Juni 1935 schrieb.

Dies war für Heilmann unbeabsichtigt die Beste Reklame für sein Märchenhain.

Bei dieser Gelegenheit sollte auch einmal erwähnt werden, welche Niederheimbacher Kinder dem Meister Ernst Heilmann, bei der Erschaffung seiner zahlreichen Märchenfiguren Modell standen. Bei dem Mutterdenkmal waren es des Meisters Ehefrau, die Tochter Maria und Alfred Stein, ein Verwandter der Familie. Wie Herr Stein später einmal erzählte, bekam er für sein stillhalten und stillsitzen ab und zu ein „Gutzsche“,  (Malzbonbon) vom Meister geschenkt.

Bei der Figurengruppe Hänsel und Gretel war es Rosel Stipp und ihr im zweiten Weltkrieg gefallener Bruder Martin, welche dem Meister Ernst Heilmann Modell standen.

Steigende Besucherzahlenc

Tatsächlich waren nach der Einweihung des Mutterdenkmals noch mehr Besucher des Märchenhaines zu verzeichnen. Dies hatte aber auch noch andere Gründe. Durch die Partei – Nebenorganisation „Kraft durch Freude“, erlebte auch unser Ort und damit der Märchenhain einen noch nie da gewesenen Aufschwung des Fremdenverkehrs. Der gesamte, sehr gut organisierte M ä r c h e n h a in b e t r i e b, gab in dieser Zeit vielen Einheimischen Bürgern A r b e i t  und  B r o t.

Auf einem alten Bild aus dem Jahre 1935 ist die gesamte damalige Stammbelegschaft abgebildet. Es sind insgesamt 18 Personen, die zu dieser Zeit nötig waren, um allein den Wirtschaftsbetrieb abzuwickeln. Dabei sind die Aushilfskräfte noch nicht mitgezählt, die jederzeit bereit waren einzuspringen, wenn Not am Mann war.

In der Zeit des 2. Weltkrieges 1939 bis 1945 gingen die Besucherzahlen merklich zurück. Sie erreichten nun nicht mehr die Stärke der Vorkriegsjahre. Schon im Jahre 1949 stieg aber die Besucherzahl in der Saisonzeit von Ostern bis Allerheiligen wieder auf 28345 an.                                                  Bedingt, durch die nun wieder ständig ansteigenden Besucherzahlen, wurden die Wirtschaftsbetriebsgebäude zu klein, zu dem auch das Haus Nr. 26 an der Rheinstraße gehörte. Dieses wurde 1950 wegen der Kriegsschäden und der Überalterung der Bausubstanz saniert und die Räumlichkeiten erweitert. Für Besucher, welche mit dem Schiff aus Richtung Mainz und Koblenz anreisten, installierte der Märchenhain 1950 eine separate Landebrücke am Rhein.

Im Jahr 1951 stieg die Besucherzahl wieder auf 35 000 Menschen. Sie kamen aus aller Welt. Nicht nur Europäer, sondern auch Afrikaner, Ägypter, Australier, Japaner und Amerikaner besuchten den Hain, zur großen Freude des Erbauers.

Wie das Leben aber oft spielt, liegen Freud und Leid oft eng beieinander, so wurde dem Meister 1951 durch den Tot seiner Ehefrau, die Freude getrübt.

25-jähriges Jubiläumsfest

Anlässlich des 25 jährigen B e s t e h e n s des M ä r c h e n h a i n e s, die Feier wurde um ein Jahr vorgezogen, fand die Feier schon am  10. 08. 1951  statt. Nachfolgend eine Abschrift der Programmfolge:                                                                                            Prolog – Kinder – Reigen der Volksschulen, Instrumentalkonzert vom Musikverein Niederheimbach unter Leitung von Kapellmeister Zimmermann.                                                                                               Begrüßung durch Amtsbürgermeister Franken. Volkslieder vom Männergesangverein „Frohsinn“ Dirigent Engelmann.  Ehrung des Schöpfers, Bildhauer Ernst Heilmann sen. – sein Wirken und Leben – durch Kunstmaler Konrad, Akademie Düsseldorf. Reportage durch Rundfunk                                                                                          Festrede von Frau Johanna Spangenberg, Ministerialrätin im Kultusministerium Wiesbaden.

Konzert- Trachtengruppe- Volkstänze – Tanz.

Auch der Film hatte den Märchenhain nun zum richtigem Jubeljahreszeitpunkt 1952 entdeckt.                                                                                 

„Einmal am Rhein“ wurde unter Mitwirkung vieler einheimischer Statisten gedreht. Die Schauspieler waren: Paul Henckels, Albert Florat, Jupp Hussels, Trude Körber und Beppo Brem.

Kunst, Romantik - und Museumsstätte

Was war es eigentlich, - was im Laufe der Jahre so viele Menschen in den Märchenhain lockte?                                                                             

Im Jahre 1953 stieg schon der 500 000.  Besucher die 132 Stufen vom Rhein aus zum Märchenhain empor.

Heute 50 Jahre später, im Jahre 2003, wo der Märchenhain selbst zur Geschichte geworden ist, wird mancher sich die Frage stellen, wie der Erbauer Hunderttausende Menschen für sein Werk begeistern konnte. Es muss doch etwas Besonderes, mehr gewesen sein als der Slogan eines hiesigen Werbetextes, der da hieß:

Führt dich der Weg zum deutschen Rhein, so halte Rast im Märchenhain“.  Nein, es war die besondere Art des Künstlers Ernst Heilmann, wie er seine Märchenfiguren- Gruppen und Märchenhäuschen in eine parkähnliche Anlage hineinplatziert hatte. Es war die gesamte Ausstattung und die Kunst, - seinen Figuren die lebensnahe Ausstrahlung zu vermitteln. Dies glaube ich war der Angelpunkt, der Anlass zur Mundpropaganda über alle Länder und Meere hinweg und des Wiederkommens vieler ehemaliger Besucher. Dort wo in den Bildhauer und Künstlers Lebenswerk sich Natur und Kunst, Sage und Geschichte zusammen vereinten - und ihren Zauber verbreiteten, wurde dieses Werk zur Attraktion für Hunderttausende.

Sieben Märchenhäuschen standen im Hain verstreut, manches davon zierte Fachwerkbalken aus dem 18. Jahrhundert. Alle diese Häuschen waren so stilecht und lebensnah eingerichtet das man hätte glauben können, dies wäre die echte Behausung der Hexe, des Aschenputtels, oder der sieben Zwerge.

Durch seine Sammelleidenschaft hatte der Erbauer zahlreiche kulturgeschichtliche und heimatkundliche Gegenstände zusammengetragen, die er alle platzgerecht in seinen Märchenhäuschen verteilte.

Darunter befanden sich kunstvolle Renaissance – Barock und Biedermeieruhren, Bettwärmer aus dem 17. Jahrhundert.      (das waren große, mit einem getriebenen Messingdeckel versehene Eisenpfannen, die mit Holzkohle gefüllt unter die Bettdecke geschoben wurden.) Eiserne Herdplatten mit biblischen Figuren aus dem 15 und 16. Jahrhundert waren darunter und ganze Serien von Zinntellern, tönerne Krüge, Apothekenmörser aus Bronze und Eisen, kunstvoll geschnitzte alte Bauernstühle, Eichenbetten, ein Barock Himmelbett und uralte Truhen, fanden sich als Ausstattung der wundervollen Märchenhäuschen.                                            

Leider konnte von diesen Altertümchen nur wenig gerettet werden. Davon wird später auf Seite 21, nochmals die Rede sein.

Mitten in dieser Zauberwelt befand sich die Wirtschaftsgebäude mit einer großen Freiterrasse mit Weitblick auf den Rhein - und die große Tanzfläche vor dem Gebäude unterhalb der Terrasse. Bei Hochbetrieb war die Tanzfläche mit Gartenmöbeln zugestellt und diente den Gästen zum Kaffeeplausch. Der Platz unter der Freiterrasse und im „Wein – Laubengang“ am Abhang zum Rhein, von wo aus man den direkten Rheinblick genießen konnte, standen ebenfalls Tische und Stühle für die Gäste bereit.

In dieser seiner Zauberwelt konnten die Gäste, kleine oder große, arme oder reiche, den Erbauer oft selbst erleben und mit ihm sprechen, denn er war trotz seiner großen Popularität,   ein ganz einfacher, geselliger Mensch geblieben

Aschenbrödel

Märchenhain 7 | © Heinz Scheibe

Märchenhain 8 | © Heinz Scheibe

Märchenhain 9 | © Heinz Scheibe

In Anlehnung an den Märchenhain entstand im Pfälzer Hof in Niederheimbach eine sogenannte „Sagenhalle“ und die Gastwirtschaft fast neben dem Märchenhain an der Rheinstraße, bekam den Namen „Nibelungenhort“. Beide profitierten von den Besuchern, welche der Märchenhain anlockte.

Nachfolgend eine Dokumentation aus dem Niederheimbacher Gemeindearchiv:

Was Niederheimbach noch fehlte war ein zugkräftiges Aushängeschild in Form oder Art eines Wappens, worüber sich der Fremdenverkehrsverein schon seit längerem Gedanken machte. Erst im Jahre 1953, erfand der Lehrer Conrad, den bis heute altbekannten Bratwurstzwerg mit Weinglas und Bratwurst. Drei Symbole sind darin enthalten

So sollte der Zwerg vor allem den Märchenhain, die Sagenhalle und den Nibelungenhort Symbolisieren, während das Weinglas den jahrhundertlangen Weinanbau in unserem Ort hervorheben – und die Bratwurst ein Hinweis auf unsere Kirmes, die Bratwurstkerb sein sollte. 

Märchenhain 10 | © Heinz Scheibe                                                                                                         Zusätzlich zu einem Schriftband in Grossbuchstaben, wurde der Zwerg in Lebensgröße von dem Kunstmaler Herrn Schmidl 1953, in bunten Farben an die dem Rhein zugewandte Eisenbahnmauer gemalt, wo er von den Rheinreisenden vom Schiff aus gut zu sehen war.                                                                                                     Niederheimbach mit seinem Märchenhain und der Sagenhalle war der Text. Teilweise ist die Malerei heute noch zu sehen

Märchenhain 11 | © Heinz Scheibe

Was Niederheimbach noch fehlte war ein zugkräftiges Aushängeschild in Form oder Art eines Wappens, worüber sich der Fremdenverkehrsverein schon seit längerem Gedanken machte. Erst im Jahre 1953, erfand der Lehrer Conrad, den bis heute altbekannten Bratwurstzwerg mit Weinglas und Bratwurst. Drei Symbole sind darin enthalten

So sollte der Zwerg vor allem den Märchenhain, die Sagenhalle und den Nibelungenhort Symbolisieren, während das Weinglas den jahrhundertlangen Weinanbau in unserem Ort hervorheben – und die Bratwurst ein Hinweis auf unsere Kirmes, die Bratwurstkerb sein sollte.                                                                                                          Zusätzlich zu einem Schriftband in Grossbuchstaben, wurde der Zwerg in Lebensgröße von dem Kunstmaler Herrn Schmidl 1953, in bunten Farben an die dem Rhein zugewandte Eisenbahnmauer gemalt, wo er von den Rheinreisenden vom Schiff aus gut zu sehen war.                                                                                                  Niederheimbach mit seinem Märchenhain und der Sagenhalle war der Text. Teilweise ist die Malerei heute noch zu sehen.                                                                                               

Saalbau und Neuerwerb

Nach einem B a u p l a n vom Januar 1955, wurde die wunderschöne F r e i t e r r a s s e  ü b e r b a u t.  Es entstand der von außen unschön anzusehende  S a a l. Die F e r t i g s t e l l u n g war 1957.

1956 erwarb Heilmann am südlichen Teil der Märchenhainanlage noch Gelände hinzu, wo weitere Märchengruppen wie; „Tischlein deck dich – Goldesel und Knüppel aus dem Sack“, der „Froschkönig“ und Hans im Glück hinzukamen.

Das kleine Kinderkarussell an der Grenze dieses Neuerwerbes, wurde wegen altersbedingter Baufälligkeit abgerissen.

Meister Heilmann war zu dieser Zeit schon fast ganz erblindet und konnte selbst nur noch die Arbeiten beaufsichtigen. Bei letzten Arbeiten an den Figuren, half ihm ein langjähriger Freund, der Kunstmaler Schmidl. Des Meisters alleinige letzte Arbeit war der Rattenfänger von Hameln, ein Reliefbild im Eingangsbereich von der B9 ausgehend, an der Stirnwand zum Aufgang in den Märchenhain.

Ehrung und Tot des Erbauers

Am  29. Juli 1961  wurde dem  84  j ä h r i g e n  Bildhauer und Erbauer des Märchenhaines E r n s t  H e i l m a n n sen. die  E h r e n b ü r g e r w ü r d e   v e r l i e h e n.                                                                                          In einer Feierstunde die der Musikverein Niederheimbach musikalisch einleitete, überreichte Bürgermeister Ewald Frickhofen dem Würdenträger den Ehrenbürgerbrief der Gemeinde Niederheimbach. Er würdigte in seiner Rede die großen kulturellen Verdienste des Künstlers für seine Gemeinde. Den Ehrenbürgerbrief hatte der langjährige Freund der Familie Heilmann, der Kunstmaler Herr Schmidl für ihn gemalt. Folgende Zeilen geben den Wortlaut wieder:

E h r e n b ü r g e r b r i e f.  Der Rat der Gemeinde Niederheimbach hat beschlossen, dem Bildhauer Herrn Ernst Heilmann das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Der Beschluss erfolgte einstimmig in Anerkennung unschätzbarer Verdienste um die Förderung des Ansehens und Wohles unserer Gemeinde auf kulturellem Gebiet. Dies bezeugen durch die Urkunde: der Bürgermeister Stassen und die Beigeordneten Schlattner und Rickel. Gegeben am 29. Juli 1961

Der Ehrenbürger der Gemeinde und Erbauer des weltberühmten Märchenhaines, starb im Alter von 92  Jahren am  22. Dezember  1969.

 

Der leidvolle Abstieg des Märchenhain

Meister Ernst Heilmann`s  S o h n  Gerhard Heilmann Jun. ü b e r n a h m  den gesamten  M ä r c h e n h a i n b e s i t z,  so wie es schon im April  1941  testamentarisch festgeschrieben worden war.

Die Besucherzahlen des Märchenhaines waren wohl zu dieser Zeit schon etwas rückläufig, waren aber immer noch so zahlreich, dass sich der Erbe eine kurze Zeit noch im Ruhme seines Vaters „sonnen“ konnte. Doch schon bald gingen die Besucherzahlen rapid zurück, da an anderen Stellen nach und nach immer mehr auf Kitsch, Sensation und Nervenkitzel ausgerichtete Vergnügungsparks, wie zum Beispiel Holiday oder Phantasiealand etc. Entstanden und der Märchenhain ein immer ungepflegteres Aussehen annahm.

Dies mag allerdings nicht der einzige Grund gewesen sein, weshalb sich der Erbe plötzlich in massiven finanziellen Schwierigkeiten befand. Zu seiner Entschuldigung muss jedoch bedacht werden, dass die dringend notwendigen Arbeiten an den Anlagen von ihm selbst allein nicht mehr zu bewältigen, aber auch die benötigten Aushilfen nicht mehr zu bezahlen waren – und so verkamen sie zusehends.

Er, der Erbe Gerhard Heilmann, hatte leider auch nicht die Ambition und das Talent seines Vaters auf künstlerischem, wie auf wirtschaftlicher Ebene vererbt bekommen, so dass ein baldiges Ende der Ära Märchenhain in dieser Zeit schon vorauszusehen war.

Der Künstlervater des Märchenhain erfreute sich in den Glanzzeiten seines Märchenhaines noch vieler ständiger Helfer, die für eine Mark pro Stunde, in der Anfangszeit sogar nur für ein Tagesessen die Anlagen pflegten, die Gäste bedienten und als Mädchen - oder Mann für alles, jederzeit abrufbereit zur Verfügung standen, wenn Aushilfen dringend gebraucht wurden.  Diese Zeiten waren nun endgültig vorbei.

In seiner Notlage wandte sich Gerhard Heilmann 1976, in der Hoffnung auf Hilfe, an den Denkmalschutz. Das Ersuchen verlief negativ, wie aus dem nachfolgend zitierten Zeitungsbericht zu ersehen ist: ---- „Denn was in einem Gutachten aus dem Jahre 1976  als “ ---„ eine künstlerisch in dieser Aufmachung einmalige Ausstellung“ „mit“ „wundervollen alten Hausrat, der in jedes Heimatmuseum passen würde“, „bezeichnet wird, hat die schützende Hand von Denkmalpflegern nicht erfahren. Im Gegenteil, Dr. Dölling vom Landesamt für Denkmalpflege“, („Mein Terminkalender ist auf Wochen zu“) „wusste nichts von der Existenz des Kleinods am Rhein“. Ende des Zitats.

Es ist ja heute nicht mehr wichtig, ob diesem Herrn, der von unseren Steuergeldern bezahlt wurde, vielleicht die Bildung, die Lust, oder wirklich nur die Zeit fehlte. Mit Sicherheit hätte jedoch eine frühzeitige Unterschutzstellung die Anlage retten und vor der völligen Verwahrlosung schützen können.

Der Autor möchte sich hier nicht näher darüber auslassen, wie viele Steuermillionen unser Staat für reinen Blödsinn schon in den Sand gesetzt hat. Als ein Beispiel sei nur einmal der „Grüner Plan“ genannt. An noch vielen anderen Beispielen, die den Normalbürger erregen mangelt es nicht.  Da hätte man diese Anlage als wertvolles kulturelles Erbe getrost bezuschussen und durch Auflagen schützen können.

In einem letzten Versuch, den Märchenhain noch einmal aufzuwerten, arrangierte Gerhard Heilmann im Jahre   1977 ein g r o ß e s,  ein letztes   F e s t   z u m    50    j ä h r i g e n   B e s t e h e n.  Dazu ließ er inmitten der Tanzfläche vor die Wirtschaftsgebäude einen aufwendigen, mit Weinmotiven aus Stuck verzierten „Weinbrunnen“ errichten.

Zum Fest erschienen verschiedene Tanzgruppen, die ihre Kunst darboten, eine Weinkönigin sollte als „Zugpferd“ dienen, das Fernsehen war zugegen und Kinder spielten das Märchen von Hänsel und Gretel. Das Fest klang aus mit Tanz.

Zur Tatsache des voraussehbaren baldigen Unterganges des Märchenhain, könnte man nachträglich noch folgende Fragen stellen, welche sich allerdings nie mehr sicher beantworten lassen, werden:   War dem Kreditinstitut, der Hauskasse des Märchenhain bewusst, dass mit dem letzten Kredit für die Festlichkeiten, der eventuelle Verkauf des Märchenhain noch beschleunigt würde?    Dem Kreditgeber muss die finanzielle Schieflage doch unbedingt bekannt gewesen sein, warum und mit welcher Absicht wurde trotzdem weiterer Kredit gewährt?  Durch die Kosten des Festes muss Heilmann´s Schuldenberg schließlich so hoch angestiegen sein,   dass der Märchenhain mit besten Willen nicht mehr zu halten war.                                                                                                                                                                An den Märchenfiguren und Häuschen wurde nun schon längere Zeit nichts erneuert, die Farben splitterten ab, Dachrinnen und Dächer waren undicht geworden, das Unkraut wucherte, die gesamte Anlage wirkte human ausgedrückt, ungepflegt.                                                                            An Sylvester 1981 schrieb eine Zeitung in ihrer Überschrift:

„Märchenhain liegt im Dornröschenschlaf – Lebenswerk des Niederheimbacher Ehrenbürgers Ernst Heilmann verfällt langsam“.  ---„Bald Verkauf“.

 

Ende der Ära Märchenhain – der Verkauf

Über diesen letzten Schritt brachte jeder Kenner des Märchenhaines sein großes Bedauern zum Ausdruck. Der genaue Zeitpunkt dieses letzten Schrittes ist dem Autor allerdings nicht bekannt. Vielleicht war der Märchenhain 1981 schon verkauft als dieser obige Artikel in der Zeitung erschien? 

Der alte „noch“ Besitzer Gerhard Heilmann sagte in dieser Zeit einmal:

„Ein Kaufinteressent will das ja wieder in Ordnung bringen“. (gemeint war die gesamte Märchenhainanlage.)  Was von seinen Zuhörern jedoch stark angezweifelt wurde - und so erwiderte Heilmann den vielsagenden Satz:

„Wenn ich verkaufe, habe ich doch keinen was vorzuschreiben“.

Die Zweifler sollten schließlich recht behalten, denn es wurde später überhaupt nichts mehr „in Ordnung gebracht“. Der Märchenhain blieb weiterhin dem baldigen Verfall preisgegeben.

Für den Käufer und seinen beiden Kompagnons war der Märchenhain wahrscheinlich nichts anderes als eine günstig zu erwerbende Abschreibungsimmobilie, welche Gerüchten zufolge für nur 180 000 Mark an den „Mann“  ging.                                                                                                            Dem Käufer – oder den Käufern ging es, wie die Nachfolgenden Jahre offensichtlich werden ließen, sehr wenig um die Erhaltung und den Schutz der künstlerisch und kulturell wertvollen Märchenhainanlagen, sondern wahrscheinlich nur um eine günstige Gelegenheit, diesen Erwerb, so bald als möglich wieder hochgewinnbringend abzusetzen.

Öffentlich trat als nunmehriger Eigentümer des Märchenhain nur ein Herr Höpken hervor, der diesen nun, nacheinander a n   z a h l r e i c h e P ä c h t e r verpachtete. Die ersten Pächter versuchten sich, vielleicht sogar mit einer guten Absicht, die Anlagen und Figuren notdürftig herzurichten, es fehlte ihnen jedoch die eigene Ambition und die Unterstützung des Eigentümers. Als Beispiel genannt; behielten die Figuren zum größten Teil ihren abblätternden und porösen alten Anstrich und wurden nur mit neuer Ölfarbe überkleckert. Der neue Eigentümer legte anscheinend keinen Wert auf die Qualifikation und eine sachgemäße Ausführung dieser Arbeiten.

In der Zeit um etwa 1982 – 1985, erhielt ein Niederheimbacher Hobbyfotograf von einem damaligen Kompagnon des Herrn Höpken, einem Niederheimbacher Bankfachmann den Lohnauftrag, sämtliche Figuren, Figurengruppen und Märchenhäuschen abzulichten. Sämtliche Filme und Bilder erhielt der Auftraggeber auftragsgemäß ausgehändigt. Der Grund der Ablichtung war auch dem Auftrag ausführenden nicht bekannt gemacht worden. Es darf jedoch vermutet werden, dass von der Seite der Eigentümer, Fühler ausgestreckt wurden, die Figuren zu verkaufen.

Wie aus einem Zeitungsbericht zu ersehen ist, stellte das Landesdenkmalamt ca. 1989 das wertvolle Ensemble- Märchenhain unter Schutz, das heißt; es beantragte die unter Schutzstellung bei dem Kreisdenkmalamt. Diese Behörde lehnte ab mit der Begründung, dass der Märchenhain für ein Denkmal noch zu jung sei. Damit verlief die unter Schutzstellung schon wieder einmal wie Wasser im Sand. 

Diebstahl und Vandalismus

Alle, die gegen den endgültigen Verfall und der nun folgenden Verwüstung der Märchenanlage hätten Einfluss nehmen können, der Denkmalschutz, der Eigentümer,  die Gemeinde, der Verkehrsverein und die Bürger in der unmittelbaren Nachbarschaft, waren entweder im unklaren über das was dort geschah, oder sahen weg, wenn Jugendliche und andere zwielichtige Personen, - wenn Vandalen dort ihr Unwesen trieben.

Als der letzte Pächter ca. 1993 – 1994 bei Nacht und Nebel verschwunden war, erfuhr die    V e r w ü s t u n g   d e r gesamten A n l a g e  ihren Höhepunkt. Den Figuren wurden teilweise die Köpfe und Glieder abgeschlagen, die von dem Erbauer gesammelten wertvollen Gegenstände in den Märchenhäuschen, (siehe Seite 13) verschwanden zum größten Teil durch die offenen Pforten auf Nimmerwiedersehen.

Wenn die Menschen der älteren Generation heute ihren Enkeln und Urenkeln von dem Märchenhain erzählen wollen, wie sie ihn noch etwa vor 1975 / 77 erlebt haben, müssen sie leider beginnen mit: „Es war einmal.“

Rettung des kulturellen und künstlerischen Nachlasses

Anschließend zum „T h e m a M ä r c h e n f i g u r e n“, eine Abschrift des Einwohnerbriefes 1996 / 97, von dem zur Zeit amtierenden Niederheimbacher Ortsbürgermeister  Hartmut Schütz:

„Es begann im Sommer 1994. Der letzte Pächter des Märchenhains in Niederheimbach war gerade bei Nacht und Nebel verschwunden. Das Gelände des Märchenhains stand offen und die ersten Spuren von Vandalismus waren zu bemerken.

Frau Leonore Heimer, Managerin in einem Modehaus in Wiesbaden, hatte einen Besuch im Märchenhain gemacht und war entsetzt“.

„Diese Figuren müssen doch gerettet werden und der Nachwelt erhalten bleiben!“. „Mit diesen Worten wandte sie sich an mich als Ortsbürgermeister. Ich versprach ihr, mich mit dem Eigentümer des Märchenhains in Verbindung zu setzen, um eine Lösung des Problems herbeizuführen.                                                                                         Der Eigentümer, wohnhaft in Mainz, zeigte sehr viel Verständnis für das Anliegen von Frau Heimer und gab grünes Licht für eine Rettungsaktion. Mit mehreren Gleichgesinnten, darunter auch Familie Bachmann- Thurn, Eigentümer der Heimburg, wurden die Märchenfiguren mit hohem persönlichem und finanziellem Engagement aus dem verwilderten Märchenhain herausgeholt. Mit schwerem Gerät wurden die zum Teil mehrere Zentner wiegenden Figuren in die Heimburg gefahren. Jede Figur erhielt dort zunächst einen neuen Stellplatz. Da jedoch die Vorbereitung der 700 Jahr- Feier anstand, konnten zunächst nur einige Großfiguren restauriert werden. (nur notdürftig! Der Autor.) 

Der Eigentümer des Märchenhains übertrug mir gleichzeitig die Verfügungsberechtigung über die Figuren. Er möchte, wie er mitteilte, dass diese Figuren wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aber er will, dass die Gemeinde sich um die Erhaltung kümmert. Deshalb freue ich mich über jeden, der bei der Erhaltung der Märchenfiguren mitmacht.     Der Eigentümer stellte allerdings die Bedingung, dass hier Miteinander gearbeitet wird und nicht Gruppeninteressen vorrangig sind. Und er stellte fest, dass die Idee zur Rettung und Erhaltung der Figuren ausschließlich von Frau Heimer stammt. Ihr ist an dieser Stelle zu danken, dass sie sich im Interesse der Gemeinde für die Figuren engagiert hat.

Auf Wunsch des Eigentümers hat sich der Bauausschuss des Ortsgemeinderates zusammen mit dem Vorstand des Verkehrsvereins Niederheimbach mit der Zukunft der Märchenhainfiguren befasst und mit der Erarbeitung eines zukunftsträchtigen Konzeptes begonnen.

Es soll in Zukunft einen „Märchenweg“ geben, an dem oder in dessen Nähe die Figuren aufgestellt werden und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dieser „Märchenweg“ beginnt am Heiligenhäuschen im Heimbachtal (gegenüber Haus Nr. 12), führt durch Hinterbach und Kuhweg zur Burggärtnerei und zum Kindergarten.

Mittlerweile ist eine Reihe von Figurengruppen renoviert worden. ( N.B. Hänsel und Gretel wurden von Monika und Franz Lenz restauriert, die Hexe sollte ihre Bemalung später erhalten. Die Gruppe steht im Heimbachtal gegenüber Haus Nr. 12, der Autor.) Fehlende Arme, Beine oder Ohren wurden ergänzt. Diese Figuren erstrahlen in neuem Glanz frischer Farben. An dieser Stelle sei den Restauratoren Heinz Scheibe und Anton Straßburger sowie Monika und Franz Lenz gedankt, ebenso wie den vielen ungenannten Helfern, die sich liebevoll um das neue Erscheinungsbild gekümmert haben. Liebe Mitbürger, Sie können sich bestimmt vorstellen, wie viele Stunden solch eine Restaurierung dauert. Deshalb ist die Verwirklichung dieses „Märchenweges“ eine Arbeit, die sich über zwei bis drei Jahre hinziehen wird und viel Idealismus erfordert. Mit freundlichen Grüßen Ihr Ortsbürgermeister Hartmut Schütz“.

Leider entstand durch unsachgemäßes Verladen und beim Transport weiterer Schaden an den Figuren, welcher allerdings mit viel Mühe zu reparieren sein wird.

Angedachte neue Nutzung des Märchenhaingeländes

Die Figuren waren gerettet, aber was hatte der Eigentümer mit der einstigen parkähnlichen Anlage vor - und wie sah es dort aus? Die Anlage ähnelte ohne Übertreibung einem Urwald mit halb zerfallenen Hütten. Die Wirtschaftsgebäude, eines durch Kriegseinflüsse schwer beschädigten Hauses. Dieses Gelände sollte nun nach dem Willen des Eigentümers einer neuen Nutzung zugeführt werden.   Darüber eine:                                 Abschrift eines Zeitungsberichtes vom Samstag den, 14. März 1998.

„MÄRCHENHFTES WOHNEN FÜR SENIOREN“

„WOHNANLGE MIT RHEINBLICK FÜR 150 ÄLTERE MENSCHEN GEPLANT/ BETREIBER GESUCHT“

„Niederheimbach – Ärzte und Masseure werden sich hier niederlassen, Arbeitsplätze entstehen. Die gesamte Infrastruktur von Niederheimbach wird sich ändern. Mit einer Wohnanlage für etwa 150 Senioren im Märchenhain sieht der Mainzer Projektentwickler Klaus Börsch von der Immobilienfirma Pro Terra große Veränderungen auf das knapp 900 Einwohner zählende Dorf am Rhein zukommen.“

„Seit fünf Jahren ist der Märchenhain, mit seinen Figuren in vergangenen Jahrzehnten Ausflugsziel insbesondere für Familien mit Kindern, mitsamt der angeschlossenen Gaststätte ohne Pächter. Weil die Skulpturen in Zeiten von Phantasialand und Holidaypark nicht mehr zeitgemäß sind, so Börsch, und sich auch für den Gaststättenbetrieb kein geeigneter Pächter fand, sah sich der Grundstückseigner nach Alternativen um.

Seit 20 Jahren?  (1977 veranstaltete G. Heilmann anlässlich 50 Jahre Märchenhain noch ein großes Fest.) ist der Wirtschaftsprüfer Hartmut Höpken Besitzer des Niederheimbacher Märchenhains. Doch so rechte Freude über den wunderschönen am Hang gelegenen Grund kam bei dem Mainzer nicht auf. Immer wieder wechselten die Pächter, das Freigelände rund um Schneewittchen, Rapunzel und Rotkäppchen wirkte teilweise ungepflegt. Da brachte ihn das Gespräch mit einem Investor auf eine zündende Idee.

Auf 10 000 Quadratmeter großem Areal hoch über dem Rheintal soll ein multifunktional ausgerichtetes Seniorenzentrum 14 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen. Die Bauvoranfrage ist nach zweieinhalb Jahren Bearbeitungszeit- seit drei Wochen genehmigt.

Nun können Hartmut Köpken und sein Projektentwickler erneut auf die Suche nach möglichen Betreibern des Hauses gehen. Kontakte zu Investoren bestehen bereits, stellt Klaus Börsch heraus. Ob Arbeiterwohlfahrt, Kirchen oder Privatpersonen als Betreiber- da sind wir ganz offen. Das Pro Terra Konzept sieht neben 80 bis 100 Wohneinheiten (ein bis Dreizimmer- Wohnungen mit 35 bis 85 Quadratmetern) auch Gemeinschaftsflächen für Ausstellungen, Vorträgen und Lesungen vor.

Bösch: Vom völlig selbstständigen Wohnen über die Unterstützung der Bewohner beim Einkaufen oder möglichen Angeboten der medizinischen Versorgung bis hin zur Rundum- Pflege in einem speziellen Trakt des Hauses wird alles geboten. Die Wohnungen sollen, so die Idealvorstellung des Mainzers, im Alter von 50 bis 55 Jahren als Kapitalanlage gekauft, entweder vermietet oder selbst im reiferen Alter in einer altersgerechten und vertrauten Umgebung genutzt werden. Behindertenfreundliche Zonen, Tiefgarage und Zufahrt über die Ernst- Heilmann- Straße sind aus dem Plan zu entnehmen.

Ziel sei, das Gebäude architektonisch in die Umgebung einzugliedern sowie Dachneigungen und Firstrichtung der vorhandenen Bebauung anzupassen.

Fest steht: Das etwa 60 Millionen DM teure Projekt wird sich auch an ältere Personen jenseits der Niederheimbacher Ortsgrenzen richten. Börsch nennt neben dem Einzugsgebiet Wiesbaden, Koblenz und Mainz auch Norddeutschland und gar Amerika. Eben all diejenigen, die ihren Lebensabend gerne in grüner, ruhiger Umgebung mit wunderschönem Blick auf das Rheintal genießen wollen.

Rotkäppchen und Schneewittchen sollen restauriert an markanten Punkten innerhalb des Ortes aufgestellt werden.“ Ende der Abschrift.

Kommentar des Autors von, „Es war einmal“

Kein einfacher Mensch hätte sich eine Wohnung in dieser geplanten Wohnanlage leisten können. Sie war ausschließlich für sehr reiche und prominente Mieter gedacht, welche selbst, oder durch ihre wohlwollenden Lobbyisten ganz bestimmt massive Ansprüche an unseren Ort gestellt hätten.                                                                                                  Unser Ort wäre bestenfalls für die Entsorgung von Müll zuständig gewesen. Die Einwohner der näheren Umgebung hätten wegen des höheren Verkehrsaufkommens beträchtlich an Wohn- und Lebensqualität verloren. Zusätzlich hätte Niederheimbach für die mit Sicherheit gestellten Ansprüche, „geänderte Infrastruktur“ ohne eigenen Nutzen, hoch investieren müssen. Die Ärzte wären mit den gut betuchten Senioren völlig ausgelastet gewesen und hätten ganz sicher keine armen Patienten unseres Ortes auf Krankenschein behandelt. Auch die Altbürger hätten von dieser Seite kaum Unterstützung oder Hilfe irgendwelcher Art erfahren. Niederheimbacher Bürger hätten weder ein Gesicht dieser Neubürger aus diesem Hause in unserem Ort gesehen noch einen Gruß von ihnen entgegennehmen können. Unser Ort hätte nicht einen einzigen Euro Nutzen davongetragen, nur Ärger. 

Mit nur sehr sehr wenigen Ausnahmen geben Reiche erfahrungsgemäß nichts ab, weder von ihrem Reichtum noch Zuneigung oder Liebe für ihre Mitmenschen, höchstens einmal ein verächtliches Lächeln für diese, in ihren Augen selbstverschuldete „Armut“ ihrer --- „Brüder und Schwestern.“                                                                                                Deshalb scheint es nicht nur als Glücksfall, es ist ein Glück für Niederheimbach, dass dieser obige Plan aus welchen Gründen auch immer, ---- nicht zur Ausführung kam.

„Die Vision“ einer besseren Nutzung!

Die Rettungsaktion der Märchenfiguren galt zwar als abgeschlossen, aber immer noch stand die Märchengruppe „Schneeweißchen und Rosenrot“, eine Riesenschildkröte und Schnecke, sowie das „Mutterdenkmal“ und manch anderes wertvolles Relikt  an seinem alten Platz im Märchenhain.                                                                                           Mit schwerem Gerät holten wir, - die neu entstandene Initiatorengruppe Kuhweg, mit einigen zusätzlichen Helfern, diese restlichen Steinfiguren auf eigene Kosten und mit Genehmigung der Gemeinde heraus und platzierten sie im Kuhweg.

Wir, die Initiatorengruppe Kuhweg hatten uns vorgenommen, den alten Kuhweg in Niederheimbach zu einem Märchenweg umzugestalten, obwohl der Name – „Märchenweg“ damals nur eine Idee war.  So fingen wir im alten Kuhweg mit der Platzierung und Restaurierung dieser letzten Steinfiguren aus dem Nachlass des Märchenhaines 1998 an.

Nach und nach kamen andere, von den in der Heimburg sichergestellten Märchenfiguren, mit Genehmigung der Gemeinde hinzu, welche in der Burggärtnerei fertig restauriert wurden.

Dort hatte der Initiator unserer Gruppe, Gärtnermeister Christian Lenz, einen Hofteil und einen kleinen Platz unter Dach, eine provisorische Werkstatt, einen Warteplatz für noch nicht restaurierte Figuren, sowie Geräte, Material, Strom und Wasser zur Verfügung gestellt. Dies war ein bescheidener Anfang, durch den einiges in Gang kam wie nachfolgend geschildert wird. Über den „Märchenweg“ selbst, ist später noch mehr zu berichten.

Etwa Mitte 1999 erschien das SWF 3 Fernsehen in der Burggärtnerei. Es hatte von dem Schicksal des Märchenhain, der Rettung der Figuren und der schon teilweisen Restaurierung derselben erfahren und wollte von uns Interviews machen und dazu einen Restaurationsablauf filmen. Der Bericht wurde einige Wochen später ausgestrahlt.

Einige Monate früher, im Januar 1999, trafen sich auf die Initiative von Christian Lenz,   15 „Freunde der Märchenhistorie“, darunter Ortsbürgermeister Hartmut Schütz und der Rechtsanwalt Peter Keber - Initiator des Bauvereins Wernerkapelle aus Bacharach, ein Architekt, zwei Lehrer, ein Pfarrer, Grafiker, Designer, Banker, zwei Gärtnermeister und noch einige Personen anderer Berufsgruppen waren bei diesen ersten Treffen vertreten.                                                                                                  Sie alle kannten den Zeitungsartikel über die gigantische Vorplanung bezüglich des „Altenheimes“ auf dem Märchenhaingelände.  Sie alle waren überzeugt davon, dass dieses Gelände einer besseren Bestimmung würdig wäre.                                                                                                       So fand in diese Kreise eine erste Beratung darüber statt, wie das Gelände mit welchen Mitteln eventuell erworben und ein der Zeit angepasster neuzeitlicher Märchenhain neu entstehen könnte. Dabei wurde von einer völligen Neugestaltung ausgegangen und über mehrere Theorien diskutiert. Es war allen Anwesenden klar, das es sich hierbei vorerst nur um eine „V i s i o n“  handeln könne. 

Mehrere anschließende Gespräche der gleichen Themen in den Gewächshäusern der Burggärtnerei, mit dem schon genannten Personenkreis und einigen Neulingen, sowie Gespräche zusammen mit Herrn Professor Daum von der Landesregierung und Herrn Graf von Borries vom Kulturamt in Mainz als beratende Gäste, schlossen sich an.

                                                                                                            Durch den ausgestrahlten Film von SWF 3 und den Zeitungsbericht:  „ Märchenhaftes Wohnen für Senioren“, Seite 23, wurde auch ein Herr Fritz - Redakteur der FAZ Frankfurt, sowie Frau Sabine Lanius - Initiatorin eines Märchenerzählservice aus Frankfurt, auf das Ende des Märchenhaines aufmerksam. Beide kannten den Märchenhain noch aus ihren Kindertagen und trafen sich zufällig auf Grund eines Berichtes über den Märchenerzählservice der Frau Lanius. Sie besuchten daraufhin gemeinsam die alte Erinnerungsstätte Märchenhain und waren über dessen Zustand aufs äußerste schockiert.                                                                                               Mit ähnlichen Vorstellungen wie wir sie hatten, suchten sie den Kontakt mit uns, dem sich nachfolgend ebenfalls mehrere gemeinsame Beratungen anschlossen.

Von Herrn Fritz erschien im Dezember 1999, nach dessen eigenen Recherchen in der Sonntagszeitung der FAZ Frankfurt ein doppelseitig – bunt bebilderter Riesenartikel über den Märchenhain.

Frau Lanius ließ in dem entstehenden Märchenweg und im Bahnhof Niederheimbach Märchen erzählen. Diese, und noch andere Aktivitäten, welche in der Presse dokumentiert wurden, sollten große Teile der Öffentlichkeit und nicht zuletzt Sponsoren für eine eventuelle Neugestaltung des Märchenhaines anlocken und begeistern. Frau Lanius plante auch eine große Wanderausstellung mit gesammelten Bildern aus dem alten Märchenhain und wollte damit in einige deutsche Städte reisen und für eine solche Neugestaltung werben.

Zwischenzeitlich fand noch eine gemeinsame Gruppenbegehung des Märchenhaingeländes mit dem Eigentümer Herrn Hartmut Höpken statt, der dabei behauptete, in den letzten 20 Jahren sehr viel Geld in den Märchenhain investiert zu haben. In einem allgemeinen Gespräch, was wohl der Preis für den Märchenhain sein könnte, der zu dieser Zeit schon einem Urwald glich, nannte der Besitzer unter leicht vorgehaltener Hand die utopische Summe von 2. – in Buchstaben, zwei Millionen DM. Nach unserer Auffassung ein astronomischer Gewinn, wenn es stimmt, dass damals bei der Übernahme nur 180 000 DM dafür bezahlt, worden sein sollen. Aber, -- angeblich hatte Herr Köpken ja viel Geld in den ehemaligen Märchenhain investiert.

Dieser obige Preis wäre in der Tat ein sehr interessanter für den Verkäufer gewesen, nicht aber für unser Vorhaben und für die Gemeinde Niederheimbach. Auch nicht für die von Frau Lanius voller Hoffnung ausgespähten Sponsoren, unter anderen die Firma Dyckerhoff.

Nicht ein Einziger dieser zahlreichen ins Auge gefassten Sponsoren, mit denen sie ernsthaft verhandelte, wollte trotz ihrer Überredungskunst und ihres Charmes anbeißen und Geld in das angedachte Projekt investieren. Auch durch ihre anderen Aktivitäten kam nicht einmal, soviel Geld zusammen, dass sie auch nur eine kleine Fotoausstellung hätte ausrichten können.                  Im Übrigen hatte ihr meist nicht mit der Gruppe abgesprochenes selbstgefälliges Handeln - und ihr überaktives Vorpreschen nach allen Seiten, was sich fast alles geplatzten Luftblasen gleich von selbst erledigte, nach und nach immer weniger Zustimmung in der Gruppe. Schließlich schied sie von selbst aus der Gruppe aus, weil ihr auch hier nicht sämtliche Kompetenz übertragen wurde, die sie sich erhofft und gewünscht hatte. Sie wollte unbedingt alles selbst managen.

Auch die übrigen oben genannten Fachleute unserer Gruppe, sahen keine Möglichkeit einer Neuerstehung des Märchenhain.

Der Versuch eines neuen Anfanges für den Märchenhain war schließlich gescheitert.  Die Gemeinde hatte kein Geld und kein entsprechendes Gelände, was sie zum Tausch gegen die Ruine Märchenhain hätte anbieten können. Das Land – und, oder das Kulturamt hätte das Projekt nur bezuschusst wenn, - unter einer Menge anderer Kriterien zum Beispiel ein finanzkräftiger Verein als Bürge, oder entsprechendes Startkapital als Sicherheit zur Verfügung gestanden hätte.

Eine ganze Millionen Euro für den „Friedhof -- Märchenhain“ aufzubringen, übersteigt heute noch unser aller geistiges wie finanzielles Vermögen. Aber es war wenigstens einen Versuch wert auszuloten, ob wenigstens eine ganz geringe Möglichkeit besteht, den Märchenhain in einer neuen Version, neu entstehen zu lassen.

Die ewigen Spötter, Neider, oder Langweiler, die diesen Prozess, soweit dessen Entwicklung überhaupt sachgerecht nach außen hin bekannt wurde, -- „von der Theke aus verfolgt“ --- und dessen Ausgang wie so vieles andere auch,  hochintelligent  vorhergeweissagt hatten, können doch nun wieder ihrer gewohnten Lebensmoral und Weltanschauung - ihrer Missgunst und Schadenfreude gemäß, ruhig und zufrieden schlafen. Wenigstens bis zur nächsten, für Sie wichtigen „Sensation“ in Niederheimbach. 

Wir die Visionäre sind jedoch stolz darauf, alles Menschenmögliche versucht zu haben den Märchenhain zu retten, denn wir möchten unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln ohne Scham in die Augen blicken können.                                                                                                Leider wird eine Wiederbelebung des Märchenhaines laut unserer Erfahrung eben nur eine Vision bleiben und man wird in Zukunft bei der Erwähnung des Märchenhaines wie so oft wiederholen müssen:   Der Märchenhain in Niederheimbach,        „Es war einmal“.

Am 26. Juli 2000 beschloss der Gemeinderat Niederheimbach die A u f n a h m e des    M ä r c h e n h a in e s  in die  A g e n d a  21. Der Kommentar dazu lautete: „Grundsätzlich war nur ein Beschluss zu fassen, überhaupt wieder an eine Wiederbelebung des Märchenhain zu denken, was einstimmig geschah.“ Dieser gute Wille half auch nichts mehr.

Die Märchenfiguren im „Märchenweg“

Die in diesem Werk aufgezeichnete traurige Märchenhainhistorie, findet in der Neu und Umgestaltung des alten Niederheimbacher Kuhweges in einen „Märchenweg“, mit einigen sichergestellten Figuren aus dem Märchenhain, doch noch einen erfreulichen Abschluss.

Weiter oben wurde schon einmal die Platzierung der ersten Figuren aus dem Märchenhain   durch die „Initiatorengruppe Kuhweg“ erwähnt.

Diese “I n i t i a t o r e n g r u p p e  K u h w e g“   ist eine kleine -- völlig unabhängige, uneigennützige und selbstständige Gruppe von Idealisten, (wie zum Beispiel auch der Rentnerring,)  die in ihrer rein ehrenamtlichen Arbeit für die Allgemeinheit, ausschließlich der amtierenden Gemeindeverwaltung resp. dem Ortsbürgermeister verpflichtet ist.

Dies muss aus unguter Erfahrung unserer kleinen Gruppe bei der Umgestaltung des Kuhweges und bei der Verwendung des Märchenhainnachlasses, hier in diesem Werk unbedingt Erwähnung finden, da schon zu Anfang von unberufener Seite versucht wurde, unsere Arbeit im Kuhweg zu behindern oder gar zu vereiteln. 

Ungeachtet aller Hindernisse bei der Umgestaltung des alten Kuhweges, haben bis heute insgesamt 11 dieser Märchenfiguren und Gruppen aus dem künstlerischen Nachlass des Märchenhain, in dem neuen „Märchenweg“ ihren festen Platz erhalten.

Zuvor musste so manches Glied – Bein, Hand, Finger oder Fuß, an den demolierten Figuren ganz ersetzt oder angeflickt, mancher Kopf wieder neu aufgesetzt werden.

Für den gestohlenen Frosch der Märchengruppe „Der Froschkönig“, musste ein neues Modell aus Gips erarbeitet, eine Form hergestellt und ein neuer Frosch aus Beton gegossen werden. Der Brunnen musste von Grund auf neu gebaut und aufgemauert werden. Dazu wurden Schiefersteine herbeigekarrt, formgerecht bearbeitet und vermauert.

Die abgesplitterten Farben wurden an sämtlichen Figuren restlos bis auf den Steingrund entfernt, die Figuren an einigen Stellen wieder neu modelliert und angemalt

Es war notwendig, für jede Figur ein Fundament zu gießen.

Mauern wurden gebaut, es wurde gepflastert, künstliche Teiche angelegt und in der Nähe der Figuren Sitzgelegenheiten geschaffen.                          

Das alte Heiligenhäuschen mit Vorplatz, wurde mit in die gesamte Gestaltung einbezogen und vollständig restauriert.                                                       Auf viele Fragen von Fremden und einiger junger moderner Mütter, welche keine Märchen mehr kennen, was wohl diese und jene Figur bedeutet, wurde neben jeder Märchenfigur eine gravierte Schieferplatte mit dem Namen des betreffenden Märchens angebracht.                                                                                                                          Die Auflistung dieser Arbeiten sollte genügen, denn über jede im Märchenweg geleistete Arbeit noch mehr ins Detail zu gehen, würde den Rahmen dieses Werkes sprengen. Die Besucher des „Märchenweges“, können sich von unseren Arbeiten selbst überzeugen.

Der „Märchenweg“ Niederheimbach

Reihenfolge und Standpunkte aller von der Initiatorengruppe Kuhweg installierten Objekte, Anlagen, - Märchenfiguren und Gruppen.                       Stand: Dezember 2002.

Märchenhain 12 | © Heinz Scheibe

Initiatorengruppe Kuhweg

Zusammen mit der Restaurierung des „Heiligenhäuschens“, leistete allein die Initiatorengruppe Kuhweg seit 1998 bis Ende 2002 ca. 1500 Arbeitsstunden im „Märchenweg“, zum Wohle der Allgemeinheit. Dabei sind die Arbeitsstunden bei der Installation der Straßenlampen (siehe weiter unten) nicht berücksichtigt.                                                                                                                           Dies alles kostete sehr viel Kraft, viel Idealismus und Liebe zum Detail gehörte dazu, um so manche Schwierigkeit zu meistern. Viele Überlegungen waren nötig, den Märchenfiguren wieder einen würdigen Rahmen und Standpunkt, ganz im Sinne ihres Schöpfers, des Bildhauers Ernst Heilmann sen. zu geben.

Alle diese Arbeiten leistete die Initiatorengruppe Kuhweg meistens still, ohne von jeder Kleinigkeit viel Aufhebens in der Öffentlichkeit zu machen. Trotz einzelner Querulanten verfolgten wir unbeirrt und unbeeinflusst unseren Plan. Dies ist der große Vorteil einer solchen, von Parteien und Vereinen völlig unabhängigen kleinen Arbeitsgruppe.

Das Märchenwegprojekt fand bei allen Ortsansässigen wie auch bei den zahlreichen Fremden, die den Märchenweg besonders in den Sommermonaten gezielt oder rein zufällig besuchen, nur ein anerkennend positives Echo.                                                                                                        Groß ist die Enttäuschung bei den zahlreichen Fremden jedes Mal, wenn sie den aus ihrer Erinnerung aus der Jugendzeit geliebten Märchenhain noch einmal aufsuchen wollen - und an der alten Stelle nichts als einen „Urwald“ vorfinden.                                                                                          

Wenn sie dann durch Hinweise oder durch Zufall schließlich zum Märchenweg gelangen und wieder vor den altvertrauten Figuren stehen, ist ihre Freude riesengroß - und es fließen gelegentlich sogar Freudentränen. Viele von Ihnen kommen regelmäßig wieder und bringen dann meistens noch ein paar Freunde mit. Ein klarer Beweis, dass der „Märchenweg“ seinen Namen redlich verdient und unsere bisherige Arbeit sich gelohnt hat.

Gutes Tun und Freude schenken, - war von Anfang an das Motto unserer Bemühungen bei der Umgestaltung des alten Kuhweges in diesen „Märchenweg“.  Alle Kraft, - Zeit – und die finanziellen Mittel, die wir   u n e i g e n n ü t z i g    dafür investiert und eingesetzt haben, wurden uns durch die bisher große Anerkennung und die Freude der Besucher tausendfach vergütet. Dies ist Aufforderung und Ansporn zugleich, in der gleicher Weise wie bisher weiterzumachen.

Was im alten Kuhweg im Zuge der Umgestaltung zu einem „Märchenweg“ durch freiwillige, ehrenamtliche und unabhängige Helfer außerdem noch geschah, darf in dieser Chronik auch nicht fehlen und sei nachfolgend vermerkt.

U n b e d i n g t    e r w ä h n e n s w e r t    ist die     I n s t a l l a t i o n    von    V i e r      S t r a ß e n l a m p e n     in dem alten Kuhweg im  Jahre  1998.

Fast aus jedem Haus der - Märchenhain - und Ernst Heilmann Straße, fanden sich ehrenamtliche Helfer, die den Graben für die Stromleitung aushuben, Leitungen verlegten und die Lichtmasten aufstellten, kurz, alle erforderlichen Arbeiten vom Anfang bis Ende, ohne Hilfe von Baufirmen in reiner Selbsthilfe erledigten. Keiner war sich zu schade, selbst die schwersten und schmutzigsten Arbeiten zu verrichten

 Einige Bewohner beider Straßen, die an diesem freiwilligen Einsatze verhindert waren, spendeten zum Ausgleich Speise und Trank. Die Frauen der Helfer beteiligten sich an der Zubereitung der Speisen. Keiner schloss sich aus.                                                                                                 

Die Männer besorgten selbst Bagger, Kompressor und anderes Baugerät, teilweise sogar das benötigte Material, so dass nach nicht einmal einer Woche schwerster Arbeit bis in die späten Abendstunden - und einer enormen Kosteneinsparung für die Gemeinde, der „Märchenweg“ eine erfreuliche Bereicherung erfahren hatte und im vollen Lichterglanz der neuen Straßenlampen erglänzen konnte. Für die Gemeinde fielen nur Materialkosten in Höhe von ca.1000 DM an.                                                                                                              Pläne für eine Parkähnliche Umgestaltung des Kuhweges mit Straßenbeleuchtung gab es schon seit etwa 1980. Dieses Thema war seitdem Gegenstand vieler Beratungen im Gemeinderat Niederheimbach. Die Realisierung scheiterte ausschließlich immer wieder an der Finanzierung und musste von Jahr zu Jahr vertagt werden, bis sich dafür endlich genügend freiwillige Helfer fanden.

Durch diese großzügige Bereitschaft, den vollen Einsatz und die Zielstrebigkeit einer solch starken Gruppe  völlig unabhängiger, uneigennütziger, -- nur dem Gemeinwohl dienenden Idealisten,  bekam der alte Kuhweg, auch als Zuweg zum Kindergarten,  eine noch größere Ausstrahlung und Bedeutung.              Heute ist der „Märchenweg“ inzwischen ein Aushängeschild, eine Institution in Niederheimbach. 

„Märchenweg“ – Finanzierung

Diese ganze Märchenweg -  A n l a g e ,  siehe Skizze,  war natürlich   n i c h t    z u m   „0“   T a r i f    zu   bewerkstelligen, auch wenn die Initiatorengruppe Kuhweg und ihre zusätzlichen treuen Helfer,       alle Arbeiten  wirklich nur  e h r e n a m t l i c h  ausführten.

Die ganze Anlage kostete viel Geld. Geld, was durch die Initiatorengruppe zuerst einmal selbst vorfinanziert werden musste. Da sind zum Beispiel einmal die selbst angeschafften und selbst finanzierten Beiwerke zu nennen, welche nicht aus dem Nachlass des Märchenhain stammen.                                                                                                                      Zu nennen ist hier das schmiedeeiserne Tor vor der Figur des gestiefelten Katers, die Brunnenabdeckung am Brunnen des Froschkönigs, das Gitter hinter dem Dornröschen, das Material für die Sitzgelegenheiten und der Zaun um die Teiche. Dazu das Material für das Fundament jeder einzelnen Figur, Transport für Steine und Figuren, für Grundierungen und Farben und vieles mehr.                                                                                                          Da kamen erhebliche Kosten zusammen welche von der Initiatorengruppe Christian Lenz, Anton Straßburger und Heinz Scheibe, wie oben erwähnt, zuerst einmal vorgelegt wurden. Wir mussten uns also zusätzlich zu der vielen Arbeit, welche uns die Umgestaltung des Kuhweges abverlangte etwas einfallen lassen, womit wir die Kosten auf längere Sicht wieder decken konnten.

Durch die schon seit mehreren Jahren größtenteils am Weihnachtsmarkt verkauften, selbst erstellten Kalender mit alten Niederheimbacher Bildern aus eigenem Archiv, --- dem über eine lange Zeit  verkauften, selbst gegossenen und bemalten Steinfröschen und einiger anderer Gegenstände, ---- durch Spendengelder bei kulturellen Veranstaltungen in den Gewächshäusern der Burggärtnerei, einer Theateraufführung im Kuhweg -- und aus dem Erlös einiger „Kuhweg – Feste“, ----  durch Spendengelder von Banken, Geschäften und Privatpersonen, ---- teilweise auch durch Materialspenden, konnten die Ausgaben bisher zu einen großen Teil wieder abgedeckt und ausgeglichen werden.

Zur Information sei erwähnt, dass Herr Ortsbürgermeister Hartmut Schütz ein Spendenkonto der Initiatorengruppe Kuhweg verwaltet.

Wir werden zur Fertigstellung der Anlage und zu der ständigen Unterhaltung, die auch Geld kostet, weiterhin auf Spendengelder angewiesen sein und hoffen, dass uns die potenziellen Spender auch weiterhin tatkräftig unterstützen werden.                              

Der Rest des Märchenhainnachlasses

Ein Streit um ein Schnitzwerk aus dem Märchenhainnachlass zog sich im Jahre 2002, über mehrere Monate hin. Der Grund war Uneinsichtigkeit, Missachtung von Gemeinderecht und Gemeindebeschluss einzelner Personen unserer Gemeinde. Der Streit zwang den Gemeinderat, den Bauausschuss, den Ortsbürgermeister und schließlich auch noch die Verbandsgemeindeverwaltung zum erfolgreichen Eingreifen.  Dies gibt Veranlassung dazu, die Rechte der Gemeinde Niederheimbach über den künstlerischen Nachlass aus dem Märchenhain, gleich zu Anfang dieses letzten Kapitels, nochmals in Erinnerung zu bringen:

Der Besitzer des Märchenhain, Herr Hartmut Höpken, übertrug Herrn Hartmut Schütz als Bürgermeister der Gemeinde Niederheimbach im Jahre 1994 die Verfügungsberechtigung über den gesamten künstlerischen Nachlass aus dem Märchenhain.

Somit hat ganz allein der Bürgermeister, beziehungsweise die Gemeindeverwaltung darüber zu befinden, wie diese Exponate in der Gemeinde verteilt, wo sie untergebracht und aufgestellt, oder bis zur späteren Restaurierung untergestellt werden!                     

Die Sicherstellung des gesamten künstlerischen und kulturell wertvollen Nachlasses, stellte die Gemeinde 1994 vor ein riesiges Platzproblem. So fanden, wie schon berichtet, einige Großfiguren im Burghof der Heimburg eine vorübergehende Bleibe. Kleinfiguren und die

oben erwähnten Kleinteile, wurden teils in Scheunen und Kellern aufnahmewilliger Niederheimbacher Bürger – und in den Räumen des Verkehrsvereines im Bahnhof Niederheimbach zur vorübergehenden Aufbewahrung abgestellt.

Der „vorübergehende Zustand“ dauerte allerdings etwas länger als dies Anfangs vorgesehen war. Seit einiger Zeit ist der Burghof der Heimburg bis auf zwei Einzelfiguren – und zur Freude aller Beteiligten auch die Keller und Scheunen der aufnahmewilligen Niederheimbacher Bürger endlich von den Gegenständen aus dem Märchenhain geräumt und an anderen, mit der Gemeindevertretung abgesprochenen Orten, zur Restauration oder Aufbewahrung abgestellt.

Bis heute fand sich für einige Exponate entweder noch kein geeigneter Platz oder noch nicht die Zeit zur Restaurierung. Andere Exponate sind aus leichtem Mörtel, Gips, oder aus Holz gefertigt und wären in der freien Natur ohne Überdachung sehr schnell verdorben. Zum anderen sind auch Figuren dabei die unbedingt wieder in ein Häuschen gehören, welches mit Stilechtem Inventar ausgeschmückt sein müsste, um das entsprechende Märchen überhaupt darstellen zu können. Andere Figuren haben teils abstehende Glieder und eignen sich ebenfalls nicht, sie in der freien Natur aufzustellen. Dies ist der Grund, weshalb noch einige Exponate bis zu ihrer endgültigen Fertigstellung, aus den oben genannten Gründen in Wartestellung liegen.

Dieser oben angesprochene Rest des Märchenhainnachlasses schlummert zur Zeit, mit dem Einverständnis der Gemeindeverwaltung, in der Burggärtnerei, wo sich auch die freundlicherweise von Herrn Christian Lenz zur Verfügung gestellte Restaurationsstätte befindet.                                                                                                                        Alle diese untergestellten Exponate sind der Öffentlichkeit zugänglich und können zu allen Öffnungszeiten in der Burggärtnerei, außerhalb der Öffnungszeiten durch Vereinbarung mit Gärtnermeister Christian Lenz oder mit der Gemeindeverwaltung, besichtigt werden.                                                                                                       Der Eintritt ist für „jedermann“ frei und verpflichtet in keiner Weise zum Kauf von Gärtnereiartikeln.

So bleibt am Schluss von „Es war einmal“ nur noch ein letztes wichtiges Kapitel übrig,

Die Danksagung

Hiermit sei zuerst einmal allen Helfern, besonders den jederzeit bereiten Helfern vom Rentnerring, für ihren manchmal harten - körperlichen und handwerklichen Einsatz herzlich gedankt.

Ein großes Danke auch allen Helfern für ihre Aufopferung, bei der Installation der vier Straßenlampen im „Märchenweg“.

Ebenso denen ein herzliches Dankeschön, die uns bis heute in finanzieller, beratender und moralischer Art und Weise geholfen und unterstützt haben.

Ein besonderer Dank gebührt dem Herrn Hartmut Köpken an dieser Stelle, welcher der Gemeinde Niederheimbach Großzügigerweise die Verfügungsgewalt über alle Märchenfiguren und ihre Beiwerke aus dem Nachlass des Märchenhaines übertrug, ohne die es einen „Märchenweg“ heute nicht gäbe.

Für die Hilfe in vielfältigster Art und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung, vor allem mit seinem Vorstand Herrn Ortsbürgermeister Hartmut Schütz, bei der Umgestaltung des alten gemeindeeigenen Kuhweges in einen „Märchenweg“, ein herzliches danke.                                                                                                                               Schließlich noch ein Dankeschön an alle hier nicht genannten freundlichen Helfer, die in irgend einer Form bei der Umgestaltung des alten Kuhweges geholfen haben.

Ende.

Quellen:                                                                                                       Aus einer Sammlung von alten Zeitungsartikeln, Einsicht in alte Dokumente, Auskunft von Zeitzeugen, eigenen Nachforschungen und aus eigener Erfahrung als Mitglied der Initiatorengruppe Kuhweg.                                 

Niederheimbach im April 2003. Heinz Scheibe

Inhaltsverzeichnis „Es war einmal“

Märchenhain13 | © Heinz ScheibeMärchenhain 14 | © Heinz ScheibeMärchenhain 15 | © Heinz Scheibe

                                                                                                                                                   

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